Heuer ist uns genau das passiert, wovor wahrscheinlich jeder Skipper ordentlich Bammel hat! Wir haben auf offener See unseren Propeller verloren und merkten dies, als wir die Maschine zur Unterstützung verwenden wollten. Wäre das im Zuge eines Anlege- oder sonstigen Manövers passiert, – nicht auszudenken!!
Zum Ablauf:
…wir segelten auf offener See mit einem Abstand zum Land von etwa 1 Seemeile Kurs Piskera, wo wir beim Zuschalten des Motors feststellen mussten, dass kein Schub vorhanden war. Zuerst mal nachsehen, obs Getriebe einkuppelt, oder sonst ein Fehler vorliegt, aber nein, es war einfach kein Propeller mehr vorhanden!!
Nun keine Panik – wir hatten ja an sich noch ausreichend Wind und waren vom Land und möglichen Untiefen weit entfernt!
Anruf bei der Marina, wo man uns rät (!) bei ca. 25 kn Wind auf offener See nachzusehen, ob der Propeller fehlt! – welch dreiste Idee bei einem Z-Antrieb, wo der Propeller direkt hinter dem Kiel liegt…..
Wir sind dieser Aufforderung natürlich NICHT nachgekommen und haben mit Nachdruck auf ein Service bestanden!
Wir kreuzen nun weiter in Richtung der Bucht Tratinske auf Zirje, wo wir auf das Serviceboot der Marina treffen, die uns etwas hilflos mit ihrem kleinen Motorboot unterstützen, an einer Boje anzulegen.
Der Taucher hat uns einen kompletten Propeller inklusive Propellerkegel und Inbusschraube montiert und war nach etwa 20 Minuten fertig. Wir haben die Nacht in der Bucht verbracht und sind am nächsten Morgen weitergefahren.
Was ich jedoch als etwas befremdlich empfunden habe, war die Aufforderung bei der Rückgabe des Bootes, die Kosten für Propeller und Service zu übernehmen!
Man warf uns Grundberührung oder Mooringwickel vor, obwohl eindeutig feststand, dass sämtliche Teile fehlten! (Propeller, Propellerkegel und Befestigungsschraube) was eindeutig auf einen unverschuldeten Verlust aufgrund fehlender Überprüfung schließen ließ!
Letztendlich lenkte der Marineur (vielleicht auch aufgrund der langen Boot-Mängelliste) ein und ließ uns ohne Kostenübernahme die Heimreise antreten!
Somit kann ich nur raten – alles genau im Logbuch und mit Video, Fotos, etc. dokumentieren! Und natürlich keine waghalsigen Manöver probieren!
so long – und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!